Mit Max Scheithauer wechselte 2016 ein hoffnungsvolles Talent von den Füchsen Berlin zum Dessau-Roßlauer HV. Mehr als vier Jahre später und nach zwei überstandenen Kreuzbandverletzungen ist Max Scheithauer sportlich in Dessau-Roßlau und privat in Leipzig angekommen. Unsere Praktikantin Caro sprach mit ihm unter anderem über diese Zeit und seinem Weg zurück auf die Platte.
Du hattest dir in den ersten beiden Jahren beim Dessau-Roßlauer HV gleich zweimal das rechte Kreuzband gerissen. Wie schwer war es für dich, wieder zurück auf die Platte zu kommen?
Max Scheithauer: Nach dem ersten Kreuzbandriss ging es noch ganz gut und ich fühlte mich eigentlich wie zuvor, hatte keine Schmerzen und ein gutes Gefühl. Beim zweiten Kreuzbandriss war es viel schwerer. Dadurch, dass es in so kurzer Zeit hintereinander passierte, habe ich viel Muskelmasse verloren. Um das wieder aufzuarbeiten, braucht es Zeit und Disziplin. Heutzutage bin ich noch nicht wieder 100-prozentig bei der Muskulatur angekommen wie vor den beiden Verletzungen. Außerdem war es psychisch schwieriger als beim ersten Mal, da ich öfters Schmerzen hatte und natürlich auch viel darüber nachdenkt, wie es weiter geht.
Hattest du gerade nach deinem zweiten Kreuzbandriss Gedanken gehabt, mit dem Handball aufzuhören?
Max Scheithauer: Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht aufzuhören, da der Heilungsverlauf nicht so optimal verlief wie beim ersten Mal. Hinzu kommt, dass es ja noch ein Leben nach dem Handball gibt, im besten Fall noch ein langes. Und da braucht man seine Knie ja auch noch und mit der Zeit wird es eher schlechter als besser.
Mittlerweile spielst du deine fünfte Saison mit dem Team aus der Bauhausstadt. Wie würdest du die Entwicklung der letzten Jahre beim DRHV 06 einschätzen?
Max Scheithauer: Ich würde sagen, es geht in die richtige Richtung. Natürlich waren wir mit der Abstiegssaison nicht zufrieden, seitdem läuft jedoch alles in die richtige Richtung, so wie es sein soll. Ein Lob muss ich aussprechen an Uwe Jungandreas und Sebastian Glock, die beide einen guten Job machen.
Seit dieser Saison spielst du im Rückraum Mitte und bist auf dieser Position der Back-up für Kapitän Vincent Sohmann, davor hast du im linken Rückraum agiert. Welche Position liegt dir besser?
Max Scheithauer: Welche Position mir besser liegt, müssen andere beurteilen. Ich fühl mich auf beiden Positionen wohl, sehe mich aber eher als Spielmacher und nicht als Rückraumshooter. Deshalb fühl ich mich momentan in der Mitte ganz gut aufgehoben.
Gebürtig kommst du aus dem kleinen Ort Rothenburg ob der Tauber in Mittelfranken und hast einen Teil deiner Jugend in Berlin verbracht. Mittlerweile wohnst du in Leipzig. Hast du dich schnell an das Großstadtleben gewöhnt und was gefällt dir daran?
Max Scheithauer: Sowohl auf dem Land als auch in der Stadt fühl ich mich wohl. Der Umzug von Berlin nach Dessau-Roßlau war jedoch eine große Umstellung für mich. Dadurch, dass ich gerne in Restaurants oder Cafés gehe, war ich bereits des Öfteren, während ich in Dessau-Roßlau gewohnt hatte, in Leipzig unterwegs.
Das Jahr 2021 hat begonnen und bekannterweise setzen sich die Menschen Vorsätze für das neue Jahr. Welche Vorsätze und Ziele hast du dir für das Jahr gesetzt?
Max Scheithauer: Für mich persönlich wünsche ich mir, dass ich gesund bleibe sowie das wir alle die Corona-Pandemie gut überstehen. Für uns als Mannschaft hoffe ich, dass wir die Klasse halten, um nächstes Jahr wieder in der 2. Handball-Bundesliga spielen zu können.