
Valentin Neagu wird die kommenden drei Jahre das Trikot der Biber tragen. I Foto: Norman Gunkel
Mit Valentin Neagu bekommt der DRHV in dieser Saison Verstärkung am Kreis und das mit einem Spieler, der nicht nur physisch, sondern auch in Sachen Erfahrung bereits einiges zu bieten hat. Der 24-jährige Deutsche mit rumänischen Wurzeln bringt internationale Erfahrung mit in die Bauhausstadt. Zuletzt spielte er beim rumänischen Erstligisten Steaua Bukarest, in der Heimat seiner Eltern. Sport liegt bei den Neagus in den Genen: Vater Costica war rumänischer Handballnationalspieler, WM-Dritter 1990 und Olympia-Teilnehmer 1992, Mutter Mirela war als Volleyball-Nationalspielerin für Rumänien aktiv.
Mitte der 90er brachte der Handball die Familie nach Deutschland. Vater Costica lief damals für den SV Anhalt-Bernburg auf – dort kam auch Valentins älterer Bruder Victor zur Welt. Valentin selbst wurde 2001 in Landsberg am Lech geboren, kurz darauf zog die Familie nach Kornwestheim, wo sie bis heute lebt. Die Sporthalle wurde früh zu seinem zweiten Zuhause. „Ich war als Kind ständig in der Halle, habe meinem Vater zugesehen – es war nur eine Frage der Zeit, bis ich selbst den Ball in die Hand nahm“, erinnert sich Neagu.
Seine sportliche Laufbahn begann beim TV Kornwestheim, führte ihn über den TV Bittenfeld ins Jugendinternat der Rhein-Neckar Löwen. Dort lief er in der U17 und U19 auf, erhielt sogar eine Einladung in die rumänische Jugendnationalmannschaft und spielte 2018 bei der U18-EM. 2020 folgte der Schritt zu den Rimparer Wölfen (jetzt Wölfe Würzburg) in die 2. Handball-Bundesliga – seine erste Station im Männerbereich. Danach ging es nach Bukarest. Und das hatte einen Grund: „Der damalige Nationaltrainer Xavier Pascual Fuertes trainierte auch Dinamo Bukarest. Um näher an der Nationalmannschaft zu sein, war der Schritt zu Steaua folgerichtig“, erklärt Neagu. In Rumänien lernte er vor allem den spanischen Handball kennen. „Das hat meinen Blick auf das Spiel verändert. Der spanische Handball ist viel taktischer, viel detaillierter. Das hat mir sehr geholfen, mich weiterzuentwickeln. Ich agiere in der Abwehr viel ruhiger und nehme die Situationen aus einer anderen Perspektive wahr.“
Nun also Dessau-Roßlau. Für drei Jahre hat Valentin Neagu bei den Bibern unterschrieben – und trägt dabei, wie einst sein Vater, die Rückennummer 13. Die ersten Trainingswochen und Testspiele liegen bereits hinter ihm, erste Unterschiede zum Handball in Bukarest hat er schnell festgestellt: „Hier wird deutlich schneller gespielt und viel härter. Sportlich waren die ersten Tage wesentlich intensiver und anstrengender. Dank der Auswertung der zahlreichen Tests und Leistungsdaten bin ich aber schnell in den Rhythmus gekommen. Die Mannschaft hat mich sehr herzlich aufgenommen und ich verstehe mich mit jedem sehr gut – so etwas habe ich bisher noch nicht erlebt.“
Mitgekommen ist auch seine Verlobte Alexandra. Sie hat gerade eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement begonnen – und läuft nebenbei für das Regionalligateam der DRHV-Damen auf. Sozusagen eine doppelte Verstärkung und eine Win-win-Situation für den Verein.
Neagu selbst kann sich jetzt voll auf seine Ziele fokussieren: „Ich will persönlich noch stärker, individueller und kompakter werden – und mit dem Team einen Platz im oberen Tabellendrittel erreichen. Das Potenzial ist im Team definitiv vorhanden.“
Anzeige






