
In der Defensive lief es in der zweiten Halbzeit zwar besser, aber das allein reichte nicht aus, um in Essen Zählbares mitzunehmen. I Foto: Dennis Ewert
Die Biber konnten ihre Erfolgsserie in der 2. Handball-Bundesliga nicht fortsetzen. Gegen TuSEM Essen fand das Team von Cheftrainer Vanja Radić über die gesamte Spielzeit nicht richtig in die Partie und musste sich am Ende mit 26:29 (14:17) geschlagen geben. Immer dann, wenn der DRHV im Spielverlauf die Möglichkeit hatte, auf Schlagdistanz zu kommen und der Partie vielleicht noch eine Wendung zu geben, verhinderten ungenutzte Chancen den entscheidenden Anschluss. Bester Torschütze auf Seiten der Dessau-Roßlauer war einmal mehr Yannick Danneberg, der mit acht Treffern überzeugte.
Ohne Kreisläufer Tim Hertzfeld, der mit einem Syndesmosebandriss weiterhin ausfällt, dafür aber wieder mit Niklas Döbbel und Sebastian Bialas, die im Pokalspiel gegen Magdeburg noch gefehlt hatten, ging es für den 14-Mann starken Kader in der Sporthalle „Am Hallo“ los.
Von Beginn an gingen beide Teams konzentriert und fokussiert zur Sache. Nachdem die Biber zunächst zweimal vorlegen konnten, übernahmen anschließend die Gastgeber das Kommando und gingen ihrerseits in Führung. Der DRHV blieb jedoch dran und glich immer wieder aus. In der 11. Spielminute war es dann Finley Werschkull, der die Essener erstmals mit zwei Toren beim Stand von 7:5 in Front brachte – und nur kurz darauf war es erneut Werschkull der auf 9:5 erhöhte.
DRHV-Cheftrainer Vanja Radić reagierte mit einer frühen Auszeit und forderte von seiner Mannschaft vor allem mehr Druck auf Ball und Gegner in der Defensive. Im Angriff übernahm anschließend Yannick Danneberg Verantwortung und brachte mit starken Einzelaktionen sein Team wieder heran. Yannick-Marcos Pust verkürzte in der 18. Minute auf 10:8, woraufhin nun TuSEM-Coach Daniel Haase seine Auszeit nahm.
In Unterzahl war es erneut Pust, der einen Pass abfing und per Tempogegenstoß auf 11:10 (20. Minute) stellte – die Biber waren wieder in Schlagdistanz. Bis fünf Minuten vor der Pause blieb das Spiel offen, ehe sich die Gastgeber erneut leicht absetzen konnten. Bis auf vier Tore zog der TuSEM davon, auch weil die Biber wieder Probleme hatten sich im Angriff gute Chancen zu erarbeiten. Somit musste man mit einem 14:17-Rückstand den Gang in die Kabine antreten.
Chancenverwertung kostet besseres Ergebnis
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit waren es die Gastgeber, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten, und sich bis zur 34. Minute auf 19:14 absetzten. Der DRHV mühte sich in der Folge redlich, stand in der Defensive nun deutlich kompakter und machte der Essener Offensive das Leben schwerer. Doch trotz der verbesserten Abwehrleistung fanden die Biber offensiv nicht richtig ins Momentum. Zahlreiche Möglichkeiten, den Rückstand zu verkürzen, blieben ungenutzt – sodass Essen weiterhin mit fünf Toren führte (21:16, 40. Minute).
Die Biber hätten anschließend mehrfach die Chance gehabt, wieder bis auf ein Tor heranzukommen, doch Fehler im Abschluss verhinderten die mögliche Wende. Stattdessen zog der TuSEM wieder auf vier Tore davon. Zwar kämpfte sich der DRHV noch einmal bis auf zwei Treffer heran, näher sollten die Gäste aus Dessau-Roßlau an diesem Abend jedoch nicht mehr kommen – auch, weil man gleich vier Siebenmeter im zweiten Abschnitt ungenutzt ließ.
In der Crunchtime schwächte sich der DRHV zudem durch eine doppelte Unterzahl selbst, womit die Hoffnungen auf ein besseres Ergebnis endgültig dahin waren. Am Ende stand eine 26:29-Niederlage, weil es den Bibern über 60 Minuten nicht gelang, die Kontrolle über das Spiel zu erlangen und die eigenen Chancen konsequent zu nutzen.
„Man hat gesehen, dass Essen heute nichts zu verlieren hatte und völlig befreit aufgespielt hat. Unsere gute Leistung gegen Magdeburg hat uns dabei nicht unbedingt in die Karten gespielt – man dachte es würde einfach gehen, doch das war nicht der Fall. Wir sind ohne Energie, vor allem in der Abwehr, in die Partie gestartet und haben es über die gesamten 60 Minuten nicht geschafft, richtig ins Spiel zu kommen. In der zweiten Halbzeit standen wir zwar defensiv stabiler, aber zu viele Zeitstrafen und liegen gelassene Chancen haben uns am Ende ein besseres Ergebnis gekostet“, fasst Cheftrainer Vanja Radić die Partie zusammen.
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SPIELDATEN
TuSEM Essen – DRHV 06 29:26 (17:14)
DRHV 06: Philip Ambrosius, Janik Patzwaldt (9 Paraden) – Yannick Danneberg (8/2), Jakub Powarzyński (5), Yannick-Marcos Pust (4), Fritz-Leon Haake (2), Marcel Nowak (2), Fynn Gonschor (2), Valentin Neagu (1), Luka Baumgart (1), Carl-Phillip Haake (1), Niklas Döbbel, Sebastian Bialas, David Mišových
Schiedsrichter: Pelin Odabas / Lynn van Os
Zeitstrafen: 8:14 Minuten (Luka Baumgart 2, Sebastian Bialas 2, Valentin Neagu 4, Jakub Powarzyński 4 plus Rote Karte 58. Minute)
Siebenmeter: TuSEM Essen: 3/4 – DRHV 06: 2/6
Zuschauer: 1746 (Sporthalle „Am Hallo“, Essen)
Highlight-Clip: YouTube-Kanal DRHV 06






