
Jakub Powarzyński steuerte sieben Treffer zum Erfolg über Bayer Dormagen bei. | Foto: Björn Reinhardt
Mit dem zehnten Saisonsieg im 14. Spiel festigt der Dessau-Roßlauer HV seinen fünften Tabellenplatz und bleibt dem Spitzentrio der 2. Handball-Bundesliga weiter dicht auf den Fersen. Beim ungefährdeten 41:36 (21:16)-Heimerfolg gegen den TSV Bayer Dormagen überzeugten die Biber vor allem mit ihrem überragenden Tempospiel. Bester Torschütze war Jakub Powarzyński mit sieben Treffern. Nicht minder beeindruckend: die zehn Assists von Fritz-Leon Haake, der damit an 16 Toren direkt beteiligt war.
Noch bevor der erste Ball durch die Anhalt-Arena flog, gab es erfreuliche Nachrichten aus dem Biberlager: Rückraumspieler Yannick Danneberg verlängerte seinen auslaufenden Vertrag langfristig bis 2030. Und passend dazu legten die Biber auch auf dem Parkett furios los. Mit hohem Tempo und großer Entschlossenheit setzte sich der DRHV früh ab. Nach einem Treffer von Jakub Powarzyński hieß es bereits nach sieben Minuten 8:3. Doch die Gäste aus Dormagen zeigten sich unbeeindruckt, bestraften in den folgenden Minuten die Fehler der Hausherren und verkürzten binnen weniger Minuten auf 9:7 (13. Minute).
Richtig herankommen ließen die Biber ihren Gegner im ersten Durchgang jedoch nicht. Immer wieder zündete der DRHV seine Tempospiel-Fackel und konnte den Vorsprung mehrfach auf vier Treffer ausbauen. Drei Minuten vor der Pause verkürzte zwar Dormagens Julius Hein noch einmal auf 17:15, doch dann drückte Dessau-Roßlau nochmals aufs Gaspedal. In den letzten 90 Sekunden vor dem Seitenwechsel erzielten die Biber drei weitere Treffer und nahmen so eine verdiente 21:16-Führung mit in die Kabine.
Biber ließen nichts mehr anbrennen
Auch im zweiten Durchgang blieb das Tempo hoch – vor allem das Umschaltspiel der Biber nach Ballgewinnen funktionierte weiterhin nahezu perfekt. Immer wieder kam der DRHV so zu einfachen Treffern. Wirkliche Spannung konnte somit vor den 1.529 Zuschauern in der Anhalt-Arena nicht mehr aufkommen, da Dessau-Roßlau seinen Fünf-Tore-Vorsprung konsequent verteidigte und die Gäste nicht mehr in Schlagdistanz kommen ließ. Zwar blieb Dormagen vor allem über den Kreis gefährlich und erarbeitete sich auch zahlreiche Siebenmeter, doch näher als auf vier Treffer kam der TSV nicht mehr heran.
Beim DRHV lief offensiv weiter viel über das hohe Tempo, das immer wieder für schnelle und einfache Tore sorgte. Vier Minuten vor dem Ende war es Tim Hertzfeld, der mit seinem Treffer zum 38:32 (56. Minute) endgültig den Deckel auf die Partie machte und den späteren 41:36-Erfolg einleitete.
Trotz der 41 erzielten Tore zeigte sich Cheftrainer Vanja Radić nach der Partie nicht restlos zufrieden. Während der Angriff äußerst effektiv und nahezu fehlerfrei agierte, sah der Coach vor allem im Abwehrverhalten noch deutlich Luft nach oben. „Ich bin mit unserer Abwehrleistung heute nicht ganz zufrieden. Wir haben zu viele Zeitstrafen bekommen – teilweise völlig zu Recht – da wir immer wieder hinten dran hingen. Das wollten wir cleverer lösen, dass haben wir vor allem in der ersten Halbzeit nicht geschafft. In der zweiten Halbzeit, als Dormagen mit dem siebten Feldspieler spielte, hatten wir klare Absprachen, haben aber dennoch zu viele Gegentore bekommen. Das hat mich geärgert. Dass Dormagen ein überragendes Zusammenspiel mit dem Kreis hat, war uns bekannt, dennoch waren wir heute häufig zu spät am Ball. Fast jeder Zweikampf endete mit einem Tor, einem Siebenmeter oder einer Zeitstrafe. Auf der anderen Seite haben wir im Angriff ein überragendes Spiel gezeigt – mit sehr wenigen technischen Fehlern und wenig Fehlwürfen. Offensiv lief es richtig gut, mit viel Überzeugung“, so Radić.
Nun warten an den kommenden drei Spieltagen die direkten Duelle mit dem Spitzentrio der Liga – Aufgaben, die der DRHV nach dem starken bisherigen Saisonverlauf mit breiter Brust und befreit angehen kann.
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SPIELDATEN
DRHV 06 – TSV Bayer Dormagen 41:36 (21:16)
DRHV 06: Philip Ambrosius (8 Paraden), Janik Patzwaldt – Jakub Powarzyński (7), Fritz-Leon Haake (6), Carl-Phillip Haake (6), Yannick-Marcos Pust (6), Mika Schüler (5/5), Marcel Nowak (4), Valentin Neagu (4), Tim Hertzfeld (2), Julius Drachau (1), Luka Baumgart, Fynn Gonschor, Yannick Danneberg
Schiedsrichter: Fabian Foerster / Felix Mayer
Zeitstrafen: 14:6 Minuten (Fritz-Leon Haake 2, Mika Schüler 2, Tim Hertzfeld 2, Yannick-Marcos Pust 2, Jakub Powarzyński 2, Valentin Neagu 4)
Siebenmeter: DRHV 06: 5/5 – TSV Bayer Dormagen: 7/8
Zuschauer: 1529 (Anhalt-Arena, Dessau)
Highlight-Clip: YouTube-Kanal DRHV 06
Pressekonferenz: YouTube-Kanal DRHV 06






