
Schwerstarbeit für Oliver Seidler gegen den Wilhelmshavener HV I Foto: Melanie Burkhard
Das in dieser Saison in der 2. Handball-Bundesliga alles möglich ist, bewiesen die Panther vom TuS Fürstenfeldbruck. Bereits am Freitagabend besiegte der Tabellenletzte den Tabellenführer aus Hamburg und sorgte damit für die größte Überraschung am 27. Spieltag. Für den DRHV stand am einzigen Samstagsspiel die Partie beim Wilhelmshavener HV auf dem Spielplan. Dieser wollte unbedingt in der Stadt am Jadebusen punkten, konnte aber dem Wilhelmshavener HV nur eine Halbzeit lang Paroli bieten und verlor am Ende mit 26:33.
Dabei begann die Partie für die Gäste aus der Bauhausstadt vielversprechend, vorne konnte man sich durchsetzen und hinten hielt Torhüter Philip Ambrosius mit seinen Paraden sein Team im Spiel. Folgerichtig erzielte Kapitän Vincent Sohmann die 5:4-Führung (11. Minute). Kurz darauf musste dieser, nachdem er umknickte, verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Max Scheithauer übernahm für ihn den Spielaufbau und sorgte gleich für den nächsten Treffer des DRHV. Beim Gastgeber reagierte man nach 14. Spielminuten und wechselte den Torhüter. Ein Wechsel, der sich im weiteren Spielverlauf bezahlt machte. WHV-Torhüter Ivan Eres, der erst in der laufenden Saison von den Füchsen Berlin II verpflichtet wurde, machte ausgerechnet gegen die Biber sein bisher bestes Spiel in der 2. Handball-Bundesliga. Vorher gelangen ihn bei sechs Kurzeinsätzen gerade einmal vier Paraden, gegen den DRHV waren es deren neun. Zwar war er beim Treffer von Yannick Danneberg zur 11:9-Führung (24. Minute) des DRHV chancenlos, konnte sich aber auf seinen Angriff verlassen, welcher für den 12:12-Halbzeitstand sorgte.

Yannick Danneberg konnte 7 Tore gegen den WHV erzielen I Foto: Melanie Burkhard
Den Start in die zweite Halbzeit verschlief der DRHV komplett. Bartosz Konitz sorgte mit seinen drei Toren gleich nach der Pause für die erste 3-Tore-Führung der Hausherren zum 16:13 (34. Minute). Allein sieben seiner acht Tore erzielte der 36-Jährige im zweiten Durchgang. Beim DRHV lief jetzt auch vorne nicht mehr viel zusammen und hinten schaffte es die Abwehr nicht, den Gegner entscheidend beim Wurf zu stören. Zudem gerieten die Biber immer wieder in Unterzahlsituationen, so wie auch Mitte der Halbzeit, als gleich drei DRHV-Spieler eine Zeitstrafe verbüßten. Diese Chance ließen sich die Hausherren nicht nehmen und erhöhten ihre Führung durch einen Treffer von Rene Drechsler auf 27:20 (50. Minute). Damit war die Partie entschieden. Den Schlusspunkt markierte Jakub Hrstka mit seinem Tor zum 33:26-Endstand in der Nordfrost-Arena.
Der DRHV hat jetzt eine Woche Zeit, um sich auf die nächsten drei Heimspiele in Folge vorzubereiten. Dazu empfängt dieser den VfL Gummersbach, den ASV Hamm-Westfalen und die DJK Rimpar in der Anhalt-Arena. Das auch der VfL Gummersbach auswärts Schwächen zeigt, das konnte man Ende Februar miterleben, als auch der Aufstiegsfavorit aus dem Oberbergischen beim TuS Fürstenfeldbruck unterlag. Eine Saison, in der wirklich vieles möglich ist.
Spieldaten
Wilhelmshavener HV – DRHV 06 33:26 (12:12)
DRHV 06: Philip Ambrosius (10 Paraden), Julian Malek (2 Paraden) – Jakub Hrstka (7/5), Yannick Danneberg (7), Max Scheithauer (5), Vincent Sohmann (2), Oliver Seidler (1), Tim Bielzer (1), Jan Zahradnicek (1), Timo Löser (1), Lennart Gliese (1), Nicolas Neumann, Max Emanuel, Daniel Schmidt, Joshua Saleh, Jörn Persson
Schiedsrichter: Christopher Hillebrand / Stefan Umbescheidt
Zeitstrafen: 6:12 Minuten (Daniel Schmidt 4, Oliver Seidler 4, Tim Bielzer 2, Jakub Hrstka 2)
Siebenmeter: Wilhelmshavener HV: 6/6 – DRHV 06: 5/5
Zuschauer: keine (Nordfrost-Arena, Wilhelmshaven)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Das war einfach eine ungenügende Leistung. In der ersten Halbzeit hatten wir die Chance, das Spiel zu bestimmen, auch aufgrund einer guten Torhüterleistung, was wir aber nicht schafften, da wir selbst zu viele Fehler gemacht hatten. Nach der Halbzeitpause hat sich der WHV stark gesteigert und hat, wie ich bereits im Vorfeld erwähnt hatte, einen guten Ball gespielt. Wir konnten uns dagegen nicht steigern. Der Ausfall von Vincent hat sicherlich seinen Beitrag dazu getan, aber wir hatten noch weitere 13 Feldspieler zur Verfügung.
DRHV 06 – Timo Löser (Rückraum-Links): Insgesamt hat uns das gesamte Spiel die gewisse Entschlossenheit gefehlt. Wir sind uns einig, dass das ein gebrauchtes Spiel war, vor allem in der zweiten Hälfte. Jetzt gilt es dies bis Sonntag besser zu machen und unser wahres Gesicht zu zeigen.