
Mika Schüler wird in den nächsten drei Jahren für die Biber auflaufen. I Foto: Norman Gunkel
Spielwitz, Übersicht, Torgefahr – drei Attribute, die perfekt auf Mika Schüler zutreffen. Der 22-Jährige gehört zu den vier Neuen im Kader der Biber und hat in den bisherigen Vorbereitungsspielen bereits angedeutet, dass in der kommenden Saison einiges von ihm zu erwarten ist.
Schüler wechselte im Sommer vom HBW Balingen-Weilstetten nach Dessau-Roßlau. Dort lief er überwiegend für die Reserve des Zweitligisten in der 3. Liga Süd auf und führte das Team als Kapitän an. Sein damaliger Trainer Micha Thiemann bezeichnete ihn einmal als „Freigeist“ – einen Spieler mit unfassbaren Fähigkeiten, der Handball lebt.
Beim HBW genoss Schüler im vergangenen Jahr viele Freiheiten, um sein Spiel weiterzuentwickeln. Auch DRHV-Cheftrainer Vanja Radić war das nicht entgangen. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Mittelmann – was auch Schüler sofort spürte: „Ich habe schon bei unseren ersten Gesprächen gemerkt, dass Vanja viel Potenzial in mir sieht und mit mir arbeiten möchte. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben, auch wenn Dessau-Roßlau doch ein ganzes Stück von meiner Heimat entfernt ist.“
Beim DRHV will der kreative Spielgestalter nun den nächsten Schritt machen – und zunächst seinen Fokus auf den Handball richten. Neben dem Feld steht Schüler kurz vor dem Abschluss seines Sport- und Germanistik-Studiums. „Ich bin fast mit meinem Bachelor durch. Danach möchte ich auf jeden Fall noch den Master dranhängen, weil ich mir vorstellen kann, nach meiner Handballkarriere als Lehrer zu arbeiten“, erklärt er. Bis dahin aber liegt der Schwerpunkt klar auf dem Sport – Zeit, die er jetzt voll in den DRHV investiert.
Optisch fällt der sonst eher ruhige Mittelmann sofort auf: lange Haare, Stirnband – ein Look, der an einen der ganz Großen des Handballs erinnert. Die Rede ist von Mikkel Hansen, Dänemarks Superstar. Schüler lacht: „Viele sprechen mich darauf an, aber das ist eher Zufall. Ich habe schon seit der Grundschule lange Haare, und das Stirnband braucht man im Handball eben, um die Übersicht zu behalten. Hansen ist ein großartiger Spieler, den ich schon cool finde – genauso wie Andy Schmid und Daniel Narcisse.“
Mittlerweile hat sich Schüler nicht nur im Team, sondern auch in Dessau-Roßlau gut eingelebt – und blickt mit Vorfreude auf den Saisonstart in der 2. Handball-Bundesliga. „Bevor ich hergekommen bin, hatte ich einiges Negatives über die Stadt gehört. Aber mein Eindruck ist sehr positiv – mir gefällt es hier, besonders die schönen Parks. Außerdem hat mich die Mannschaft super aufgenommen“, so Schüler.






