
Fritz-Leon Haake zeigte Durchsetzungsvermögen und fand immer wieder Lücken in der Abwehr des SCM. | Foto: Norman Gunkel
Wenn du mit zehn Toren verlierst und dich dein Publikum trotzdem feiert, dann hast du so viel nicht verkehrt gemacht. Der DRHV verlor zwar erwartungsgemäß das DHB-Pokalspiel gegen den SC Magdeburg mit 34:44 (15:19), verkaufte sich jedoch vor 2845 Zuschauern in der ausverkauften Anhalt-Arena teuer. Die Biber boten dem amtierenden Champions-League-Sieger gerade in der Anfangsphase mutig Paroli, zeigten Leidenschaft, Kampfgeist und jede Menge Herzblut. Bester Torschütze auf Seiten der Dessau-Roßlauer war Yannick Danneberg der zehn Treffer erzielte.
Stimmungsvoll und lautstark ging es in die Partie. Angefeuert vom Großteil der Zuschauer in der Anhalt-Arena drückten die Biber von Beginn an ordentlich aufs Tempo – und das erfolgreich. Yannick Danneberg traf in der 6. Minute zum 5:2. Die Anfangsviertelstunde gehörte klar den Dessau-Roßlauern, die in der Offensive die Angriffe konsequent ausspielte und zielstrebig abschloss.
In der 10. Spielminute reagierte SCM-Coach Bennet Wiegert und nahm seine erste Auszeit. Keine Panikreaktion, sondern vielmehr der Versuch, an den richtigen Stellschrauben zu drehen und seinem Team Ruhe zu vermitteln. Doch bis die Maßnahmen Wirkung zeigten, vergingen noch einige Minuten. Die Biber spielten unbeirrt ihren Stiefel herunter, hielten stark dagegen und behaupteten ihre Führung. Nach einem sicher verwandelten Siebenmeter von Yannick Danneberg lagen sie in der 12. Minute weiterhin mit zwei Toren beim Stand von 7:5 vorn.
Ein anschließender 3:0-Lauf des SC Magdeburg drehte dann jedoch die Partie. Von diesem Moment an übernahm der amtierende Champions-League-Sieger zunehmend die Kontrolle über das Sachsen-Anhalt-Derby. Zwar traf Yannick Danneberg in der 22. Minute erneut und glich beim 10:10 letztmalig aus, doch die Gäste zeigten nun ihre ganze Klasse. Vier Minuten später setzte sich der SCM nach einem Treffer von Lukas Mertens bereits auf fünf Tore ab.
Die Biber steckten allerdings nicht auf und kämpften sich bis zur Pause noch einmal heran. David Mišových verkürzte in der 30. Minute auf 15:18, ehe Omar Ingi Magnusson mit seinem Tor den 15:19-Halbzeitstand herstellte.
Bis zum Ende wacker gekämpft
Nach der Halbzeitpause gaben die Gäste aus Magdeburg weiterhin den Ton an und bauten ihren Vorsprung konsequent aus. Omar Ingi Magnusson traf in der 44. Minute zur 32:22-Führung für den SCM, der damit erstmals in der Partie zweistellig davonzog. Die verbleibenden 15 Spielminuten verliefen dann wieder ausgeglichener. Die Biber ließen die Köpfe trotz des Rückstands nicht hängen, spielten mutig weiter und suchte immer wieder den schnellen Abschluss. Den letzten Treffer einer mit 78 Treffern sehr torreichen Begegnung erzielte Marcel Nowak, der zum 34:44-Endstand traf.
DRHV-Cheftrainer Vanja Radić zeigte sich nach dem Pokalspiel zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Wir sind mehr als froh, so eine Partie hier zu Hause abliefern zu können. Es war schön, dass so viele Zuschauer gekommen sind – das war schön für die Jungs nach den drei Siegen in der Liga. Wenn man gegen die weltbeste Mannschaft spielt und 34 Tore erzielt, spricht das für unsere Qualität. Wir haben nie aufgehört zu kämpfen, sind gelaufen, haben Tempotore erzielt, schönen Handball gezeigt und uns nicht versteckt. Damit haben wir unser Ziel erreicht – und darüber sind wir sehr froh.“
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SPIELDATEN
DRHV 06 – SC Magdeburg 34:44 (15:19)
DRHV 06: Philip Ambrosius (9 Paraden), Janik Patzwaldt (1 Parade) – Yannick Danneberg (10/2), Jakub Powarzyński (7), Marcel Nowak (4), Valentin Neagu (3), Fritz-Leon Haake (3), David Mišových (3/2), Carl-Phillip Haake (2), Yannick-Marcos Pust (1), Fynn Gonschor (1), Luka Baumgart, Lennart Geist
Schiedsrichter: Martin Thöne / Marijo Zupanovic
Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Fritz-Leon Haake 2, Luka Baumgart 2, Carl-Phillip Haake 4)
Siebenmeter: DRHV 06: 4/6 – SC Magdeburg: 8/8
Zuschauer: 2845 ausverkauft (Anhalt-Arena, Dessau)
Pressekonferenz: YouTube-Kanal DRHV 06






