
Nach starker erster Hälfte mit Führung unterlagen die DRHV-Damen am Ende Görlitz. | Foto: Björn Reinhardt
Nach einer intensiven Trainingswoche und dem klaren Ziel, endlich den ersten Saisonsieg einzufahren, reisten die DRHV-Damen am vergangenen Sonntag zum Görlitzer HC. Von Beginn an war klar, dass die Begegnung kein leichtes Unterfangen werden würde – bereits in der ersten Spielminute, nach einem Tempogegenstoß und einem fragwürdigen, ungeahndeten Foul, zeichnete sich ab, dass es ein hart umkämpftes Spiel werden sollte.
Doch die Dessauerinnen zeigten sich unbeeindruckt und legten los wie die Feuerwehr. Die Passgeschwindigkeit war hoch, technische Fehler und Unsicherheiten – zuletzt noch ein Problem – waren in den ersten 40 Minuten nahezu verschwunden. Die Abwehr stand kompakt, die Absprache stimmte, und auch die Stimmung innerhalb des Teams war durchweg motivierend und euphorisch.
Während die Gastgeberinnen aus Görlitz zunächst Schwierigkeiten hatten, ins Spiel zu finden, nutzten die DRHV-Frauen ihre Chancen konsequent. Vor allem über Tempogegenstöße kamen sie immer wieder zu Torerfolgen und konnten sich nach rund 15 Minuten auf 9:4 absetzen. Diesen Vorsprung gaben die Dessauerinnen in der ersten Halbzeit nicht mehr aus der Hand – mit einer verdienten 13:9-Führung ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel kippte das Spiel jedoch. Die Görlitzerinnen fanden nun deutlich besser in die Partie und konnten bereits nach fünf Minuten den Ausgleich erzielen. Als dann auch noch Abwehrstütze Milla Böhme nach einer umstrittenen roten Karte vom Feld musste, brach das stabile Defensivgefüge der Dessauerinnen merklich ein. Im Angriff fehlten fortan die Ideen, und eine schwache Wurfquote tat ihr Übriges.
Während Görlitz immer stärker wurde, verloren die DRHV-Frauen zunehmend den Faden. Aus einer souveränen Führung wurde ein deutlicher Rückstand – der Görlitzer HC zog davon und entschied das Spiel letztlich mit 27:18 für sich. Bitter für die Dessauerinnen: In der zweiten Halbzeit gelangen lediglich fünf Treffer, während mehr als 16 klare Torchancen ungenutzt blieben.
„Wir haben über 40 Minuten das Spiel bestimmt und führen deutlich – das darf uns einfach nicht so entgleiten. Das Absetzen der Görlitzerinnen auf neun Tore ist absolut unnötig. Dennoch dürfen wir jetzt nicht den Kopf hängen lassen, sondern müssen die positiven Phasen aus der ersten Halbzeit mitnehmen, um im kommenden Heimspiel gegen Jena wieder befreit aufzuspielen“, so Ann-Christin König.
Trotz der Enttäuschung über den verpassten Sieg zeigte das Team über weite Strecken, welches Potenzial in ihm steckt. Gelingt es, die gezeigten Stärken über 60 Minuten abzurufen, ist ein Erfolg im nächsten Spiel nur eine Frage der Zeit.
Spieldaten
Görlitzer HC vs. DRHV 06 27:18 (9:13)
DRHV 06: Laura Wolf (TW), Maya Marie Rennicke (TW) – Janine Louisa Bender (6), Florina-Alexandra Micu (4), Luisa Wolf (4), Angelique Müller (2), Anne Baier (1), Pauline Kosak (1), Ann-Christin König, Trixie Schönemann, Sina Göring, Emy Meyer, Milla Böhme, Rika Müller
Schiedsrichter: Frank Becker / Sven Seltmann
Zeitstrafen: 4:8 Minuten
Siebenmeter: Görlitzer HC: 5/7 – DRHV 06: 0/2
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