
Tim Hertzfeld erzielte gegen TuSEM Essen den entscheidenden Treffer zum 28:27-Sieg. I Foto: Dennis Ewert
Auswärts läuft’s einfach besser: Erneut setzt sich der DRHV in einer engen Partie durch und feiert einen knappen, aber nicht unverdienten 28:27-Erfolg bei TuSEM Essen. Im Sportpark „Am Hallo“ lieferten sich beide Teams über die vollen 60 Minuten ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Am Ende hatten die Biber das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite – und sicherten sich zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Bester Torschütze beim DRHV war Marcel Nowak mit fünf Treffern.
Die 2226 Zuschauer im Sportpark „Am Hallo“ sahen einen echten Handball-Krimi. Wie schon so oft in dieser Saison präsentierte sich der DRHV auswärts selbstbewusst und stellte vor allem eine bärenstarke Abwehr. Mit aggressivem Stellungsspiel und hoher Beweglichkeit machten die Biber den Essenern das Leben schwer, unterbanden einfache Tore und zwangen den Gegner immer wieder zu schwierigen Würfen. 13 Gegentreffer in der ersten Halbzeit sprechen eine deutliche Sprache.
Dass zur Pause nicht sogar eine Führung auf der Anzeigetafel stand, lag an zwei Faktoren: Zum einen an Essens Keeper Dominik Plaue, der sieben Würfe parierte, zum anderen an den Bibern selbst, die einige klar herausgespielte Chancen ungenutzt ließen. Das Spiel wogte in der ersten Hälfte hin und her. Für die erste Zwei-Tore-Führung des DRHV sorgte ausgerechnet Torhüter Philip Ambrosius, der in seinem 300. Spiel für die Biber höchstselbst zum 9:7 (15. Minute) traf. Doch Essen konterte – per Siebenmeter glich Jan Reimer nach 20 Spielminuten zum 10:10 erneut aus. Auch danach blieb das Spiel ausgeglichen. Mit einem 13:13-Unentschieden ging es kurz darauf in die Halbzeitpause.
Biber behalten in der Crunch-Time die Nerven
Im zweiten Durchgang bewiesen die Blau-Weißen in den entscheidenden Momenten die besseren Nerven. Zwar gelang es zunächst nicht, daraus entscheidend Kapital zu schlagen, doch der DRHV blieb konsequent dran. In der 40. Minute war es Tillman Leu, der vom Kreis zum 19:17 zur erneuten Zwei-Tore-Führung einnetzte. Doch Essen schlug postwendend zurück: Nur zwei Minuten später traf Nils Homscheid zum 19:19-Ausgleich.
Homscheid war es auch, der TuSEM in der 48. Minute erstmals in Hälfte zwei beim 23:22 wieder in Führung brachte. Doch die Biber behielten die Ruhe: Jakub Powarzyński traf wenig später zur neuerlichen Führung für die Dessau-Roßlauer. Als der DRHV knapp fünf Minuten vor Schluss auf 27:25 davonzog, lag die Vorentscheidung in der Luft. Doch die Chance zur endgültigen Entscheidung blieb ungenutzt – gleich zwei Versuche blieben ohne Torerfolg. Essen nutzte die Gelegenheit und glich zum 27:27 aus.
Den Schlusspunkt setzte schließlich Tim Hertzfeld mit seinem Treffer zum 28:27, da Essens Rechtsaußen Felix Eißing mit dem finalen Wurf nur den Pfosten traf.
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STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Die Anspannung merkst du jetzt in jedem Spiel. Beide Mannschaften immer wieder mit ganz starken Aktionen, aber auch immer wieder mit Fehlern. In der Abwehr haben wir das weitestgehend so umgesetzt, wie wir es uns vorgenommen haben und Brosi hält hintenraus ein paar wichtige Bälle. Insgesamt auswärst unterm Strich wieder eine anspruchsvolle Leistung der Mannschaft. Wir haben hintenraus cleverer gespielt, uns unsere Chancen herausgespielt und deswegen gewonnen.
SPIELDATEN
TuSEM Essen – DRHV 06 27:28 (13:13)
DRHV 06: Philip Ambrosius (8 Paraden I 1 Tor), Janik Patzwaldt – Marcel Nowak (5), Vincent Bülow (4/2), Yannick Danneberg (3), Yannick-Marcos Pust (3/1), Carl-Phillip Haake (3), Tillman Leu (3), Jakub Powarzyński (2), Fritz-Leon Haake (2), Tim Hertzfeld (2), Oskar Emanuel, Luka Baumgart, Alexander Mitrović, Fynn Gonschor
Schiedsrichter: Paul Kijowsky / Lukas Strüder
Zeitstrafen: 6:14 Minuten (Yannick-Marcos Pust 2, Luka Baumgart 2, Jakub Powarzyński 2, Carl-Phillip Haake 2, Vincent Bülow 2, Tillman Leu 4)
Siebenmeter: TuSEM Essen: 7/9 – DRHV 06: 3/5
Zuschauer: 2226 (Sportpark „Am Hallo“, Essen)