
Chancen gab’s reichlich: Doch die DRHV-Offensive blieb erneut in einem Heimspiel hinter ihren Möglichkeiten zurück. | Foto: Norman Gunkel
Die heimische Anhalt-Arena bleibt kein gutes Pflaster für die Biber: Auch gegen den HSC 2000 Coburg muss sich der DRHV mit 27:32 geschlagen geben – die dritte Heimniederlage in Serie. Dabei startete man ordentlich in die Partie, hielt die Begegnung in den ersten zwanzig Minuten offen und bot den Gästen aus Oberfranken Paroli. Trotz Drei-Tore-Rückstand zur Pause keimte nach dem Seitenwechsel noch einmal Hoffnung auf, als man sich wieder in Schlagdistanz brachte. Doch wie schon zu oft in dieser Saison haderten die DRHV-Spieler mit ihrer Chancenverwertung und ließen selbst hochprozentige Chancen ungenutzt oder scheiterten am starken HSC-Keeper. Bester Torschütze beim DRHV war Yannick Danneberg mit acht Treffern.
Mit ordentlich Tempo und Intensität starteten beide Teams in die Partie – den besseren Start erwischten dabei die Gäste aus Coburg. Klug im Abschluss, entschlossen in der Defensive und mit Petros Boukovinas im Tor als starker Rückhalt, sammelte der HSC früh Selbstvertrauen. Neun Paraden verbuchte der Keeper allein im ersten Durchgang und stellte den DRHV-Angriff vor große Herausforderungen.
Trotzdem blieben die Biber dran. Zwar legte Coburg immer wieder vor, doch die Hausherren fanden regelmäßig die passende Antwort – letztmals in Minute 20, als Marcel Nowak zum 11:11-Ausgleich einnetzte. Danach wurde es – wie so oft in der Anhalt-Arena – hitzig. Einige Entscheidungen der beiden Unparteiischen sorgten für lautstarke Reaktionen auf den Rängen, doch die Gäste blieben cool und ließen sich davon nicht beeindrucken. Vier Minuten vor der Pause setzte sich der HSC erstmals mit drei Treffern ab (15:12). In der Schlussphase der ersten Hälfte gelang es dem DRHV nicht, näher heranzukommen. Mit einem 14:17-Rückstand ging es für das Team von Uwe Jungandreas in die Kabine.
Zu viele ungenutzte Chancen besiegeln Niederlage
Kurz nach dem Seitenwechsel flackerte kurz Hoffnung auf: Der DRHV kam mit viel Biss aus der Kabine, agierte aggressiver in der Defensive und zielstrebiger im Angriff. Yannick Danneberg verwandelte vom Siebenmeterpunkt sicher zum 16:17 (35. Minute) – der Anschluss war geschafft. Doch der Aufschwung hielt nicht lange. Während bei den Bibern der Faden riss, drehte Coburg richtig auf. Routiniert und mit kühlem Kopf spielte der HSC seine Angriffe aus – und zog Tor um Tor davon. Spätestens nach dem Treffer von Merlin Fuß zum 16:23 in der 42. Minute war klar: Die Gäste kontrollierten jetzt das Spielgeschehen.
Die Biber stemmten sich nochmal gegen die drohende Niederlage, fanden aber keinen echten Zugriff mehr. Viele gute Chancen wurden liegen gelassen – und Petros Boukovinas im HSC-Tor blieb der entscheidende Faktor. Mit insgesamt 17 Paraden entschied er das Torhüterduell deutlich für sich (17:4 gegen Ambrosius). Und dennoch: Die Hausherren gaben sich nicht auf. Kapitän Vincent Bülow brachte sein Team in der 56. Minute per Strafwurf nochmal auf 25:28 heran. Doch weitere Gelegenheiten, um nochmals in Schlagdistanz zu kommen, blieben ungenutzt. Am Ende steht eine 27:32-Heimniederlage, die schmerzt – sportlich wie tabellarisch.
Am kommenden Spieltag müssen die Biber zum TuSEM nach Essen. Dort heißt es dann wieder: Auswärtsstärke unter Beweis stellen und zu punkten!
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STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Coburg hat heute eine überzeugende Leistung gezeigt. Das ging beim Torhüter los und war in der individuellen Breite weit aus mehr als das, was wir auf die Platte gebracht haben. Nichtsdestotrotz haben wir uns auch heute, obwohl das Torhüterduell klar gegen uns geht, uns jede Menge Chancen herausgespielt. Doch wie wir die Bälle verwerfen, so darf man das im Abstiegskampf nicht machen. Da ist nicht genug Power und Wille dahinter. Uns fehlt die Leistung in der Breite. Auswärts schaffen wir es eine Abwehr, die Intensität und die Leidenschaft aufs Feld bringen, zu Hause gelingt uns das nicht. Wir hatten in der zweiten Halbzeit vier Ballgewinne in Folge, lagen nur drei Tore zurück, an guten Tagen drehst du hier das Spiel. Dazu sind wir im Moment aber nicht in der Lage. Spätestens jetzt müssen alle die Situation annehmen, in der wir uns befinden.
SPIELDATEN
DRHV 06 – HSC 2000 Coburg 27:32 (14:17)
DRHV 06: Philip Ambrosius (4 Paraden), Janik Patzwaldt – Yannick Danneberg (8/2), Marcel Nowak (5), Vincent Bülow (4/1), Carl-Phillip Haake (3), Tillman Leu (3), Jakub Powarzyński (1), Yannick-Marcos Pust (1), Tim Hertzfeld (1), Oskar Emanuel (1), Fynn Gonschor, Fritz-Leon Haake, Luka Baumgart, Alexander Mitrović
Schiedsrichter: Thomas Hörath / Timo Hofmann
Zeitstrafen: 16:6 Minuten (Fritz-Leon Haake 2, Luka Baumgart 2, Yannick-Marcos Pust 2, Tim Hertzfeld 4, Tillman Leu 4 + Rote Karte )
Siebenmeter: DRHV 06: 3/4 – HSC 2000 Coburg: 7/7
Zuschauer: 1447 (Anhalt-Arena, Dessau)
Direktlink zur Pressekonferenz: Aufgrund eines technischen Problems konnte die Pressekonferenz leider nicht aufgezeichnet werden. Wir bitten um Verständnis.