
Treffsicherster Biber: Yannick Danneberg war mit sieben Toren erfolgreichster Torschütze beim DRHV. | Foto: Oliver Krato
Die Biber haben ihre Auswärtsstärke einmal mehr unter Beweis gestellt. Zwar reichte es beim TuS N-Lübbecke nicht zum Sieg, doch das 28:28-Unentschieden bringt einen wichtigen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. In einer spannenden und intensiven Partie war Torhüter Philip Ambrosius mit 14 Paraden einmal mehr der starke Rückhalt des DRHV. Die 1456 Zuschauer in der Merkur Arena erlebten ein Spiel auf Augenhöhe, das bis in die Crunchtime völlig offen blieb. Bester Torschütze beim DRHV war Yannick Danneberg mit sieben Treffern.
Die Biber erwischten den besseren Start in die Partie: Tim Hertzfeld traf nach starkem Anspiel von Vincent Bülow zur 3:1-Führung (6. Minute). Auch Keeper Philip Ambrosius zeigte sich von Beginn an hellwach, entschärfte mehrfach stark die Offensivbemühungen der Gastgeber und konnte in der ersten Halbzeit acht Würfe parieren. Im Angriff präsentierten sich die Blau-Weißen in der Anfangsphase ideenreich und effizient – immer wieder fanden sie Lücken in der TuS-Deckung. In der 13. Minute baute Yannick Danneberg die Führung auf 7:4 aus. Die Szene hatte doppelte Wirkung: TuS-Spieler Yannick Dräger kassierte dabei die Rote Karte, woraufhin TuS-Coach Piotr Przybecki zur frühen Auszeit griff.
Kurz darauf erhöhte David Mišových auf 8:4 – doch dann riss der Faden im DRHV-Spiel. Gleich vier Angriffe in Folge blieben ohne Torerfolg, was die Hausherren eiskalt nutzten und das Spiel beim Stand von 8:8 wieder ausglichen. Und Lübbecke blieb weiter am Drücker – in der 22. Minute übernahm der TuS beim 10:9 erstmals die Führung. Zwar konnte Vincent Bülow zum 11:11 ausgleichen, doch das Spiel drohte zu kippen – auch personell: In der 26. Minute sah Kreisläufer Tim Hertzfeld die Rote Karte. Besonders bitter, da er bis dahin stark aufspielte und drei Treffer beisteuerte. Zudem hatte mit Tillman Leu bereits ein weiterer Kreisläufer zwei Zeitstrafen auf dem Konto.
Den Schlusspunkt einer umkämpften und offenen ersten Hälfte setzte Marcel Nowak mit einem satten Hüftwurf zum 14:13-Pausenstand.
Spannung bis zum Schluss
Die Gastgeber kamen besser aus der Kabine und erhöhten schnell auf 16:13 (35.). Der DRHV stand nun unter Druck, ließ den Rückstand jedoch nicht anwachsen. Mit einem Doppelpack brachte Yannick Danneberg sein Team beim 17:16 (37.) wieder in Schlagdistanz. Der Ausgleich ließ jedoch noch auf sich warten, fiel aber schließlich in der 42. Minute – erneut war es Danneberg, der zum 20:20 einnetzte. Doch kaum war der Gleichstand hergestellt, der nächste Schock für die Biber: Tillman Leu sah nach einem Foul die Rote Karte.
Fortan musste Abwehrchef Luka Baumgart auch im Angriff ran – und machte seine Sache gut. In der 48. Minute markierte er mit einem sehenswerten Wurf die 21:20-Führung. Und es wurde noch besser: Marcel Nowak legte nach und baute den Vorsprung in der 52. Minute auf 24:22 aus. Doch Lübbecke ließ nicht locker. Fünf Minuten vor dem Ende stand es wieder unentschieden. In doppelter Überzahl brachte erneut Marcel Nowak die Dessau-Roßlauer mit 27:26 in Front, doch der TuS konterte prompt – 28:27, und nur noch 55 Sekunden auf der Uhr. Die Biber blieben cool – und wieder war es Nowak, der wenige Sekunden vor Schluss mit seinem sechsten Treffer zum verdienten 28:28-Endstand einnetzte.
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STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Es war das der derzeitigen Ligasituation erwartete umkämpfte Spiel. Drei Rote Karten und ein intensiver Fight auf beiden Seiten sprechen für sich. Wir kommen gut in die Partie, auch dank vieler starker Paraden von Philip Ambrosius und dominieren zunächst das Spielgeschehen. Dann schleichen sich die ersten Fehler ein. Wir stehen in der Abwehr etwas zu defensiv, was Lübbecke bestrafte und liegen zur Pause zurück. In der zweiten Halbzeit war es ein Kampf von beiden Seiten. In der 53. Minute führen wir mit zwei Toren und haben die Chance, das Spiel für uns zu entscheiden. Machen wir aber nicht – stattdessen geraten wir kurz vor Schluss erneut in Rückstand. Eine kämpferisch überragende Leistung und unter dem Strich ein gerechtes Unentschieden.
SPIELDATEN
TuS N-Lübbecke – DRHV 06 28:28 (14:13)
DRHV 06: Philip Ambrosius (14 Paraden), Janik Patzwaldt – Yannick Danneberg (7/1), Marcel Nowak (6), Vincent Bülow (4/2), David Mišových (4), Tim Hertzfeld (3), Carl-Phillip Haake (2), Luka Baumgart (2), Tillman Leu, Jakub Powarzyński, Fritz-Leon Haake, Oskar Emanuel, Alexander Mitrović, Fynn Gonschor, Yannick-Marcos Pust
Schiedsrichter: Daniel Halbach / Sebastian Halbach
Zeitstrafen: 10:8 Minuten (Tim Hertzfeld Rote Karte 26. Minute, Tillman Leu 4 plus Rote Karte 43. Minute)
Siebenmeter: TuS N-Lübbecke: 4/7 – DRHV 06: 3/4
Zuschauer: 1456 (Merkur Arena, Lübbecke)