
Spieler, Trainer und mitgereiste Eltern feierten ausgelassen die erfolgreiche Qualifikation für die B-Jugendbundesliga. | Foto: DRHV 06
In der Saison 2024/25 wurde die bundesweite Spielrunde als höchste Spielklasse für B-Jugendliche eingeführt. Die besten 48 Mannschaften aus Deutschland spielen hier den Sieger aus und am vergangenen Wochenende holte der SCM die erste deutsche B-Jugend Meisterschaft. Glückwunsch nach Magdeburg. Die Dessauer scheiterten letztes Jahr knapp an der Qualifikation und mussten sich in der Regionalliga beweisen.
Dieses Jahr standen zwei Qualifikationsrunden an. Die erste wurde in Dessau-Roßlau ausgetragen und der DRHV qualifizierte sich für ein von vier bundesweiten Endrunden. In Rostock trafen wir auf den HC Empor Rostock, den TV Emsdetten, den Waldörfer SV und die HSG Schaumburg. Und das Wochenende hielt alles parat. Emotionen, Jubel, Frust und am Ende viele glückliche Gesichter.
Im ersten Spiel gelingt uns ein ganz großer Wurf. Gegen den Favoriten aus der Hansestadt in deren Halle mit neun Toren zu gewinnen – das ist überragend. Gegen die körperlich überlegenen 09er aus Rostock kamen wir aber gut uns Spiel und nutzen unsere Chancen in den ersten Minuten. Gegen unsere offensive Deckung schafften es die Rostocker selten in die Tiefe. Wir schafften unseren Kreisläufer gut in Szene zu setzen und so stand es zur Halbzeit 12:11 für den DRHV. Aber das die zweite Hälfte unsere bessere ist, zeigten wir in diesem Spiel eindrucksvoll. Besonders bemerkenswert: Wir gewinnen eine doppelte Unterzahl zwischen der 34. und 36. Minute beim Stand von 18:13. Das zieht dem Gegner den Zahn und wir haben die letzten Minuten Oberwasser. Wir gewinnen das Spiel mit 25:16. Ein Sieg der in der Höhe nicht zu erwarten war.
Aber die Ernüchterung kommt schnell. Wir haben nur ein Spiel Pause und spielen gegen die noch frische Mannschaft der HSG Schaumburg. Ein ungewohnter Gegner mit ungewohntem Spielprinzip stellt uns hier vor große Herausforderungen. Wir finden nicht gut uns Spiel und Schaumburg führt nach der achten Minute 4:2 und die Bank nimmt eine Auszeit. In der Folge entlasten wir zwar unsere starke linke Seite immer mehr und sind auch über rechts gefährlich, aber das gute Zusammenspiel aus dem ersten Spiel schaffen wir leider nicht und finden keinen richtigen Zugriff ins Spiel. Mit 10:7 für Schaumburg geht es in die Pause. Bis Mitte der zweiten Halbzeit bleiben wir in Schlagdistanz und versuchen beim 16:12 gegen uns das Glück auf unsere Seite zu ziehen. Aber wir bleiben leider erfolglos. Die Niederlage war in der Höhe auch nicht zu erwarten und es zeigt sich, dass an diesem Wochenende jeder jeden schlagen kann. Positiv ist, dass alle Mannschaften mit einem Sieg und einer Niederlage aus dem ersten Tag gehen. Es geht also am zweiten Spieltag wieder bei Null los.
Am Sonntag starten wir im ersten Spiel gegen den Waldörfer SV direkt mit einem gehaltenen Siebenmeter nach drei Minuten. Die Abwehr steht, die Stimmung ist da – aber vorne bekommen wir den Ball nicht ins Netz. Erst nach 7:43 gelingt uns der 2:2-Ausgleich. Aber das markiert auch den Wendepunkt in dem Spiel. Nun sind die Angriffe wieder durchdacht. Die Spielzüge werden ausgeglichener und jeder Spieler auf dem Feld bleibt gefährlich. Mit 12-7 für den DRHV geht es in die Halbzeit. Und auch hier zeigt sich wieder die Leistungsbereitschaft der Jungs. Wir kassieren zwei unnötige Zeitstrafen in der 25. und 26. Minute und gewinnen diese Phase aber mit 2:0. Nun steht es 16:10. Der Glaube der Jungs an ihre Fähigkeiten ist zu spüren und de DRHV setzt sich immer weiter ab. Souverän gewinnt der DRHV das Spiel. Drei Stunden Pause bis zum nächsten Spiel und das mit der Gewissheit, dass wir die Qualifikation in der eigenen Hand haben.
Kurz vor dem letzten Spiel kann man es eigentlich nicht schöner zusammenfassen. Die ganze Saison komprimiert in 40 Minuten. Und der DRHV fängt ungeschickt an und nimmt sich zu schnelle und unüberlegte Würfe. Wir liegen nach sechs Minuten mit 1:4 zurück. Aber durch die vielen Rückschläge in der Saison sind die Jungs stets bereit zu kämpfen. Und das wird in den kommenden Minuten so wichtig. Die Schiedsrichter hatten eine großzügige Auslegung in den Zweikämpfen und so kämpften wir uns verbissen in jeden Zweikampf und die Stimmung stieg minütlich. Mit einem 8:1-Lauf setzen wir uns auf 9:5 ab. Aber dieses Spiel wird nicht mehr durch handballerische Fähigkeiten entschieden. Es ist eine reine Kopfsache. Und wir lassen die Jungs aus Westfalen in kurzer Zeit auf 9:9 ausgleichen. Wir schmeißen nochmal alles in die Waagschale und gehen mit einem verwandelten Siebenmeter in letzter Sekunde mit 12:10 in die Pause. Das Spiel ist nicht überragend, aber auf Augenhöhe und Emsdetten verkürzt auf 18:17 in der 33. Minute. Beide Mannschaften decken nun offensiver, verlieren die Bälle aber direkt nach der Balleroberung oder verwerfen. Es sind die Nerven auf beiden Seiten und in diesem Moment sind die Nerven der Dessauer ein Stück widerstandsfähiger. Wir gewinnen 21:19 und nun kennt der Jubel kein Ende. Bundesliga B-Jugend … und der DRHV ist in der kommenden Saison mit dabei!!!