
Emotionaler Abschied: Trainerlegende Uwe Jungandreas auf der Ehrenrunde auf den Schultern seiner Spieler. I Foto: Norman Gunkel
Mit einer 28:34-Niederlage gegen den Bergischen HC verabschieden wir uns in die Sommerpause. Gegen den souveränen Meister der 2. HBL war am letzten Spieltag nichts zu holen – die Gäste sicherten sich auch im letzten Saisonspiel verdient beide Punkte und bleiben damit in der Rückrunde ungeschlagen. Es war ein besonderer Abend in der Anhalt-Arena: Die größte Choreographie der Vereinsgeschichte, Standing Ovations für Trainerlegende Uwe Jungandreas und bewegende Abschiede – nicht nur von unserem Cheftrainer, sondern auch von den fünf Spielern, die uns zum Saisonende verlassen.
Die Gäste vom Bergischen HC erwischten den besseren Start in die Partie. Allen voran Eloy Morante Maldonado, der fast jede Offensivaktion zu Beginn selbst abschloss – kein Wunder, schließlich hatte er die Torjägerkrone der 2. HBL fest im Blick. Die Biber ließen sich jedoch nicht abschütteln, gerieten nur beim 4:7 kurzzeitig mit drei Treffern in Rückstand und kämpften sich, angeführt von Fritz-Leon Haake, Tor um Tor wieder heran.
Als Fynn Gonschor in der 17. Minute zur 10:9-Führung traf, erreichte die Stimmung unter den 1951 Zuschauern in der Anhalt-Arena erstmals an diesem Abend den Siedepunkt. Bis zur Halbzeitpause war es das Team von Uwe Jungandreas, das immer wieder vorlegte. Dass es zur Pausenführung nicht reichte, lag an einem unnötigen Ballverlust in der Schlussminute, den die Gäste eiskalt ausnutzten. Mit einem knappen 14:15-Rückstand ging es kurz darauf in die Kabine.
Niederlage im zweiten Abschnitt gegen den Meister besiegelt
Bis zur 40. Minute hielten die Biber dem Druck des bereits feststehenden Meisters stand und blieben in Schlagdistanz. Doch dann schlichen sich zu viele Ballverluste und Fehlwürfe ins Spiel der Dessau-Roßlauer ein. Der Bergische HC nutzte das konsequent aus und setzte sich Mitte des zweiten Durchgangs nach einem Treffer von Elias Scholtes auf fünf Tore ab – die Vorentscheidung war somit gefallen.
Der Stimmung in der Anhalt-Arena tat das allerdings keinen Abbruch. Für ein Schmunzeln sorgte Tillman Leu in der 58. Spielminute: Der Kreisläufer trat unter tosendem Applaus der Zuschauer zum Siebenmeter an, scheiterte jedoch am BHC-Keeper Lukas Diedrich.
Und dann kam er – der wohl emotionalste Moment des Spiels: In der letzten Spielminute betrat Trainerlegende Uwe Jungandreas das Spielfeld ein letztes Mal. Die Zuschauer erhoben sich zu Standing Ovations, feierten ihren langjährigen Coach, der nach fast elf Jahren den DRHV in Richtung Aue verlassen wird.
Am Ende stand eine 28:34-Niederlage gegen den souveränen Aufsteiger aus dem Bergischen Land. Doch trotz der Pleite zum Abschluss durften sich die Biber freuen: Mit Platz zehn in der Abschlusstabelle erreichte das Team das ausgegebene Saisonziel – und qualifizierte sich damit für den DHB-Pokal 2025/26.
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STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Wir wollten schauen, dass wir den BHC schlagen können. Dann wären wir die einzigen, die es zweimal geschafft haben. Leider ist uns das nicht gelungen, wir haben zu viele Fehler gemacht und der BHC hat überragend gespielt. So deutlich muss man das sagen. Für mich hier ein Wahnsinnsabschied nach elf Jahren. Vielen Dank für alles, für alles hier in Dessau. Ich wünsche dem Verein weiter viel Erfolg.
SPIELDATEN
DRHV 06 – Bergischer HC 28:34 (14:15)
DRHV 06: Philip Ambrosius (6 Paraden), Janik Patzwaldt (7 Paraden) – Alexander Mitrović (5), Yannick Danneberg (4), Tillman Leu (4), Fritz-Leon Haake (3), David Mišových (3), Marcel Nowak (2), Tim Hertzfeld (2), Jakub Powarzyński (2), Carl-Phillip Haake (1), Fynn Gonschor (1), Vincent Bülow (1), Luka Baumgart, Oskar Emanuel
Schiedsrichter: Fabian Friedel / Rick Herrmann
Zeitstrafen: 8:4 Minuten (David Mišových 2, Tillman Leu 2, Yannick Danneberg 4)
Siebenmeter: DRHV 06: 0/1 – Bergischer HC: 5/7
Zuschauer: 1951 (Anhalt-Arena, Dessau)