
Nach dem Sieg im Wiederholungsspiel ist der Jubel und die Erleichterung beim DRHV riesig. | Foto: Norman Gunkel
Das Beste gleich vorweg: Die Biber setzen sich im entscheidenden Wiederholungsspiel des 29. Spieltags verdient mit 30:24 (18:14) gegen TuSEM Essen durch. Von der ersten Minute an präsent, dominierte das Team aus Dessau-Roßlau die Partie klar und ließ keinen Zweifel aufkommen: Das sie in die 2. Handball-Bundesliga gehören! Mit dem Auswärtssieg sichern sich die Biber nicht nur Rang zehn in der Abschlusstabelle – sondern auch das Ticket für den DHB-Pokal.
Vor 1.926 Zuschauern in der Sporthalle „Am Hallo“ übernahm der DRHV von Beginn an das Kommando. Kapitän Vincent Bülow und sein Team diktierten das Spielgeschehen – selbst die drückende Hitze in der Halle konnte daran nichts ändern. „Wir haben von der ersten Minute an das Spiel bestimmt“, analysierte Trainer Uwe Jungandreas nach Abpfiff. „Natürlich gab es auch Phasen, in denen wir Essen wieder ins Spiel kommen ließen. Aber ebenso Momente, in denen man nicht gesehen hat, dass wir eigentlich direkt aus dem Urlaub zurückgekommen sind.“
Früh stellten die Biber die Weichen auf Sieg: Nach nur zehn Minuten traf David Mišových zur 8:3-Führung – die 120 mitgereisten Fans aus Dessau-Roßlau machten sich lautstark bemerkbar und trugen ihr Team durch die gesamte Begegnung. TuSEM Essen hingegen trat mit einem stark veränderten Kader an. Viele Stammspieler blieben im Urlaub, stattdessen standen mehrere A-Jugendliche im Aufgebot – ein Umstand, der sich im Spielverlauf bemerkbar machte. Besonders bitter aus Sicht des ASV Hamm-Westfalen, der auf einen hochmotivierten Gegner in Essen gehofft hatte, um sich selbst noch eine Chance auf den Klassenerhalt auszurechnen.
Dessauer-Roßlauer lassen nichts anbrennen
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der DRHV die tonangebende Mannschaft. Mit der Führung im Rücken agierte das Team weiterhin konzentriert und zielstrebig – in der 45. Spielminute stellte Yannick Danneberg mit seinem Treffer zum 25:17 die Weichen endgültig auf Sieg. Die Körpersprache stimmte und bei Trainer Uwe Jungandreas wich allmählich die Anspannung der letzten Wochen. „Das war alles andere als eine einfache Zeit, sehr nervenaufreibend“, resümierte der scheidende Coach nach dem Schlusspfiff. „Es war ein Spiel der Charakterfrage – und wir haben charakterstarke Spieler in dieser Mannschaft. Hintenraus stellte sich dann auch eine gewisse Zufriedenheit ein, denn das war schon eine wichtige Angelegenheit für mich heute.“
Mit dem 30:24-Auswärtssieg beendet der DRHV seine Saison auf Rang zehn und sichert sich damit die Teilnahme an der ersten Runde des DHB-Pokals im August. Für TuSEM Essen bleibt es bei Platz 16, während der ASV Hamm-Westfalen den Gang in die 3. Liga antreten muss. Trotzdem ist das letzte Wort in Sachen Ligazugehörigkeit möglicherweise noch nicht gesprochen. Beide Vereine – der DRHV und der ASV – werden auf der kommenden Mitgliederversammlung einen gemeinsamen Antrag einbringen, um die 2. HBL für die Saison 2025/26 auf 19 Teams aufzustocken. Eine Maßnahme, über die unabhängig vom Ausgang des Wiederholungsspiels bereits Einigkeit zwischen den beiden Vereinen herrschte.
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SPIELDATEN
TuSEM Essen – DRHV 06 24:30 (14:18)
DRHV 06: Philip Ambrosius, Janik Patzwaldt (10 Paraden) – Yannick Danneberg (8), Marcel Nowak (6), Vincent Bülow (5/2), Tim Hertzfeld (4), David Mišových (2), Carl-Phillip Haake (1), Fynn Gonschor (1), Fritz-Leon Haake (1), Oskar Emanuel (1), Leon Hein (1), Julian Drachau, Yannick-Marcos Pust, Luka Baumgart
Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Philipp Dinges
Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Tim Hertzfeld 2, Luka Baumgart 2, Fritz-Leon Haake 2)
Siebenmeter: TuSEM Essen: 3/4 – DRHV 06: 2/3
Zuschauer: 1926 (Sportpark „Am Hallo“, Essen)