
Philip Ambrosius zeigte auch gegen Minden seine Klasse und stärkte seinem Team mit wichtigen Paraden den Rücken. | Foto: Angela Metge
Trotz einer erneut couragierten Auswärtsvorstellung steht der DRHV am Ende mit leeren Händen da. Gegen GWD Minden unterlagen die Biber in einer über weite Strecken offenen Partie knapp mit 28:29 (12:14). Beim Aufstiegsaspiranten, der unbedingt gewinnen musste, um weiterhin im Rennen um den Aufstieg ein Wörtchen mitreden zu können, verkaufte man sich ordentlich und hielt über weite Strecken dagegen. Marcel Nowak war mit acht Treffern der beste Werfer beim DRHV.
Die Biber knüpften zu Beginn der Partie nahtlos an ihre Auswärtsstärke an und legten in den ersten Minuten furios los. Zwei Treffer über die Außenpositionen, ein verwandelter Siebenmeter sowie ein Wurf ins leere Tor sorgten nach fünf Minuten für eine verdiente 4:1-Führung. Weitere Treffer lagen in der Luft, doch zweimal war Malte Semisch im GWD-Tor zur Stelle. Auch Philip Ambrosius auf DRHV-Seite zeigte früh seine Klasse und trug dazu bei, dass die Dessau-Roßlauer zunächst die Kontrolle behielten. David Mišových stellte in der siebten Minute auf 5:2.
In Unterzahl musste der DRHV dann zwei Gegentreffer hinnehmen – die Hausherren waren wieder dran. Das Spiel entwickelte sich nun zu einem offenen Schlagabtausch. Beide Teams ließen Chancen liegen, was vor allem den gut organisierten Abwehrreihen und den starken Torhütern geschuldet war. In der 13. Minute glich Adam Nyfjäll zum 6:6 aus. Die Biber antworteten prompt: In Überzahl traf Yannick Danneberg zur erneuten 8:6-Führung.
Die Defensive des DRHV agierte weiter aufmerksam und machte Minden das Leben schwer. Doch im Angriff hakte es zunehmend. Der Gastgeber nutzte dies aus, glich erneut aus und ging wenig später mit 10:9 erstmals in Führung. Vincent Bülow beendete die sechsminütige Torflaute seines Teams per Siebenmeter zum 10:10, doch Minden war nun klar besser im Spiel. Nur zwei Treffer in zehn Minuten – zu wenig für die Biber, um die Führung zurückzuholen. GWD nutzte die Schwächephase und setzte sich bis zur Pause auf 14:12 ab.
Biber kämpfen bis zum Schluss
Nach dem Seitenwechsel war klar: Der DRHV musste dagegenhalten, um den Rückstand nicht anwachsen zu lassen – und genau das tat das Jungandreas-Team auch. In der 35. Minute stellte Yannick-Marcos Pust mit seinem Treffer zum 15:15 den Ausgleich her. Doch das Spiel blieb ein ständiges Hin und Her: Minden legte vor, Dessau-Roßlau zog nach. Erst beim 19:17 (38. Minute) gelang es den Gastgebern, sich wieder mit zwei Toren leicht abzusetzen. In der Folge ließ der DRHV einige gute Chancen ungenutzt, sodass GWD Minden in der 43. Minute auf 21:18 davonzog. In der Defensive fehlte nun die letzte Konsequenz, wodurch Minden häufiger zu erfolgreichen Abschlüssen kam. Im Angriff taten sich die Biber zunehmend schwer, gegen die kompakte Abwehr der Hausherren Lösungen zu finden.
Für Diskussionen am Spielfeldrand sorgte dann die Szene in der 48. Minute: Carl-Phillip Haake netzte nach Pass von Vincent Bülow ein, doch fast gleichzeitig war es zu einem Gerangel am Boden zwischen dem DRHV-Kapitän und Niclas Benedict Heitkamp gekommen. Beide Spieler erhielten daraufhin eine Zweiminutenstrafe – der Treffer von Haake wurde zur Überraschung jedoch aberkannt, obwohl der Schiedsrichter für alle klar sichtbar auf Tor entschied. Eine Szene, die dem DRHV die Chance raubte, auf zwei Tore zu verkürzen.
In der Schlussphase zeigte Minden, warum sie noch um den Aufstieg mitspielen: Vorn kaltschnäuzig, hinten diszipliniert. Die Hausherren bauten ihren Vorsprung bis auf vier Tore aus. Die Biber warfen noch einmal alles in die Waagschale. Mit einer offensiven Abwehr und dem siebten Feldspieler kamen sie noch mal heran, aber ihnen lief die Zeit davon. Kurz vor Spielende besorgte Marcel Nowak den 29:28-Endstand.
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STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Das war insgesamt ein ordentliches Spiel. Aus meiner Sicht war es stellenweise etwas zu hektisch von unserer Seite geführt. Wir waren Minden in puncto Schnelligkeit und Passgeschwindigkeit ein Stückweit überlegen, haben aber in etlichen Situationen zu hektisch agiert oder sind kurzzeitig aus unserem Konzept ausgebrochen. Es waren immer nur Kleinigkeiten. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir beim Tabellendritten gespielt haben. Bei allem Einsatz und Tempo – mit etwas mehr Abgeklärtheit wäre hier ein Punkt drin gewesen. Trotzdem war es insgesamt eine gute und ordentliche Leistung.
SPIELDATEN
GWD Minden – DRHV 06 29:28 (14:12)
DRHV 06: Philip Ambrosius (14 Paraden), Janik Patzwaldt (2 Paraden) – Marcel Nowak (8), Vincent Bülow (5/4), Yannick Danneberg (4), Tillman Leu (3), Yannick-Marcos Pust (3), David Mišových (2), Carl-Phillip Haake (1), Fynn Gonschor (1), Fritz-Leon Haake (1), Luka Baumgart, Jakub Powarzyński, Oskar Emanuel, Alexander Mitrović, Tim Hertzfeld
Schiedsrichter: Konrad Gimmler / Jannik Rips
Zeitstrafen: XX:XX Minuten (Tillman Leu 2, Luka Baumgart 2, Vincent Bülow 2, Jakub Powarzyński 2)
Siebenmeter: GWD Minden: 1/1 – DRHV 06: 5/6
Zuschauer: 1937 (Kreissporthalle, Lübbecke)