Akrobatischer Moment: Tillman Leu trifft spektakulär, erhält gegen Dormagens starke Abwehr jedoch nur wenige Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. | Foto: Norman Gunkel
Kein Sieg, keine Punkte: Erneut können wir zu Hause nicht gewinnen. In einer spannenden Partie müssen wir uns am Ende knapp dem TSV Bayer Dormagen mit 31:32 (13:15) geschlagen geben. Vor heimischem Publikum entwickelte sich im zweiten Abschnitt ein spannendes Duell auf Augenhöhe, in dem die Gäste aus Dormagen das bessere Ende für sich hatten. Mit vier verbleibenden Partien stehen wir aktuell auf Rang elf der 2. Handball-Bundesliga, drei Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz, den derzeit der VfL Lübeck-Schwartau belegt. Bester Torschütze beim DRHV war Marcel Nowak mit sieben Treffern.
Dass für den DRHV viel auf dem Spiel stand, war von der ersten Sekunde an spürbar – allerdings auch die Nervosität. In den ersten fünf Angriffen gelang den Bibern lediglich ein Treffer – und der fiel per Siebenmeter. Auch die Gäste aus Dormagen bekleckerten sich zunächst nicht mit Ruhm, sodass die Partie nach sieben Minuten beim Stand von 1:3 noch offen blieb.
Doch auch im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs lief das Team von Cheftrainer Uwe Jungandreas einem Rückstand hinterher. Lediglich beim 5:5-Ausgleich in der 13. Minute gelang kurzzeitig der Ausgleich. Danach aber präsentierten sich die Gäste effizienter im Abschluss und nutzten die Dessauer Fehlwürfe konsequent aus. Fünf Minuten vor der Pause erhöhte Sören Steinhaus Dormagens Führung auf 13:9.
Doch die Biber zeigten Moral: Mit einem couragierten Schlussspurt verkürzten die Gastgeber bis zur Halbzeitpause auf 13:15. Den Schlusspunkt setzte Marcel Nowak, der zwölf Sekunden vor der Sirene traf und damit Hoffnung für den zweiten Durchgang schürte.
Führung kurz erkämpft – Entscheidung fällt in der Schlussminute
Mit Wiederanpfiff knüpften die Blau-Weißen nahtlos an den energischen Schlussspurt der ersten Hälfte an. Fritz-Leon Haake tankte sich durch die TSV-Defensive und sorgte in der 33. Minute mit seinem Treffer zum 15:15-Ausgleich für ausgelassenen Jubel in der mit über 1.500 Fans gefüllten Anhalt-Arena.
Was folgte, war ein echter Handball-Krimi: Dormagen legte vor, der DRHV zog nach – ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe. Die Partie wogte hin und her, beide Teams schenkten sich nichts. Erst in der 52. Spielminute gelang es den Bibern erstmals, die Führung in der Partie zu übernehmen: Kapitän Vincent Bülow verwandelte einen Siebenmeter nervenstark zum 27:26.
Doch die Freude währte nur kurz – Dormagen konterte umgehend mit zwei Treffern und riss die Führung wieder an sich. Ein bitterer Rückschlag für die Blau-Weißen, die erneut einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Das Momentum schien in dieser Phase klar auf Seiten der Gäste zu liegen – auch begünstigt durch die beiden Unparteiischen, die ihre Entscheidungen und Regelauslegungen zum Leidwesen der Dessau-Roßlauer gerade in der zweiten Halbzeit sehr einseitig auslegten.
Als Moritz Köster 60 Sekunden vor dem Ende zum 29:31 für Dormagen traf, war die Vorentscheidung gefallen. Am Ende kam man zwar nochmal auf ein Tor heran, mehr war jedoch nicht mehr möglich.
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STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Es ist erneut ein Heimspiel, das wir gegen ein Team verloren haben, mit denen wir in der Tabelle auf Augenhöhe stehen – das ist einfach nicht schön. Wir haben ein packendes Spiel gesehen. Für meine Begriffe haben wir sowohl in der Abwehr als auch im Angriff zu verhalten begonnen. Defensiv fehlte uns die nötige Griffigkeit und wir sind zu oft an den Stopfouls vorbeigelaufen, was es Dormagen leicht gemacht hat, den Ball weiterzuspielen und freie Mitspieler zu finden. Im Angriff fehlte uns anfangs der Zug zum Tor und die Tiefe im Spiel. In der zweiten Halbzeit war das besser, doch in der Abwehr hat es uns dann an taktischer Disziplin gefehlt. Trotz allem war die Partie bis zur Crunchtime offen – leider haben wir in dieser Phase einige hundertprozentige Chancen liegen gelassen. Insgesamt haben wir bis zum Schluss gefightet und wollten das beste Ergebnis erzielen.
SPIELDATEN
DRHV 06 – TSV Bayer Dormagen 31:32 (13:15)
DRHV 06: Philip Ambrosius (8 Paraden), Janik Patzwaldt – Marcel Nowak (7), Yannick Danneberg (6/1), Vincent Bülow (4/3), Jakub Powarzyński (4), Carl-Phillip Haake (3), Alexander Mitrović (2), Fritz-Leon Haake (2), Tillman Leu (1), Yannick-Marcos Pust (1), Fynn Gonschor (1), Luka Baumgart, David Mišových, Tim Hertzfeld, Oskar Emanuel
Schiedsrichter: Julian Fedtke / Niels Wienrich
Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Marcel Nowak 2, Tillman Leu 2, Vincent Bülow 4)
Siebenmeter: DRHV 06: 4/5 – TSV Bayer Dormagen: 3/6
Zuschauer: 1587 (Anhalt-Arena, Dessau)
Direktlink zur Pressekonferenz: Biber TV
